Wahlkampf findet auch in Film- und Videobeiträgen statt. Unsere sechsteilige Reihe "Spotkritik" wird die Wahlwerbespots der großen Parteien plus der Piratenpartei etwas genauer ansehen und sie einer kritischen Betrachtung unterziehen. Heute startet die Serie mit den Beiträgen der Christlich-Demokratischen Union (CDU). 

Grundsätzlich gestaltet es sich schwierig, die Umsetzung der Wahlwerbespots isoliert zu betrachten ohne auch den Inhalt zu bewerten. Schließlich muss es doch bei der Selbstdarstellung einer Partei genau darum gehen: um Inhalte. Womit sonst sollten sich politische Konkurrenten von einander abgrenzen? 

Wir von eitelsonnenschein haben uns trotz gewisser Bedenken an eine Bewertung gewagt, legen aber Wert darauf, uns damit in keinster Weise politisch festlegen zu wollen. Das immerhin haben wir von den Politprofis gelernt! 
 

CDU Spot 1: „Wir haben die Kraft“

Update: Dieser Spot ist leider nicht mehr verfügbar.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei diesem Spot der Christlich-Demokratischen Union meilenweit auseinander. „Wir haben die Kraft“ lautet der Titel, das Ergebnis aber erscheint in seiner Langatmigkeit denkbar ausgepowert. In seiner Gestaltung austauschbar und uninspiriert lässt der Spot jegliche Innovation vermissen. Das einzig Auffällige ist das subliminale Farbkonzept, welches allerdings die dürftige inhaltliche Aussage kaum stützt. Die Musik suggeriert epochale Größe, welche die Bilderwelt aber kaum widerspiegelt. In Kombination mit den Porträts – weshalb filmt man bewegungslose Gesichter ab? – hat diese Wahlwerbung das Aufmerksamkeitspotenzial einer Schlaftablette.

Eine überraschende Wende hält der Spot aber dann doch vor: Der Name der Partei wird wie nebensächlich nur in einer Schlusseinblendung erwähnt, ohne sie über den Sprecher in den Vordergrund zu stellen.
 

CDU Spot 2: „Angela Merkel“

Diese Wahlwerbung passt zwillingsgleich zu „Wir haben die Kraft“. Sie ist kaum besser, ebenso altbacken und bieder. Besonders augenfällig wird das an den grafischen Einblendungen: Sie sind schlicht und ergreifend schlecht gemacht. Auch der Sprecher aus dem Off scheitert bei dem Versuch, ein wenig Spannung zu erzeugen. Die Ansätze leichter Selbstironie fallen der ungenügenden Dramaturgie zum Opfer. Ein liebloses Endresultat ist die Folge. 

Fazit

Insgesamt wirkt der Auftritt der CDU mutlos und einschläfernd. Frischer Wind täte gut – vielleicht in vier Jahren.

Zu Teil 2 der Spotkritik (SPD)

Zu Teil 3 der Spotkritik (Grüne)

Zu Teil 4 der Spotkritik (FDP)

Zu Teil 5 der Spotkritik (Linke)

Zu Teil 6 der Spotkritik (Piratenpartei)

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wahl.de Redaktion

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