Politisches Interesse
Wie stark interessieren Sie sich für Politik?
Das Jahr 1972 wird gern als die „Mutter aller Wahlkämpfe“ bezeichnet. In einem überraschenden Sieg holte Willy Brandt, der in den Monaten zuvor eine schwere Regierungskrise durchlebte, mit seiner SPD historische 46 Prozent. Zeitgleich war die Wahl vielleicht die demokratischste in der Geschichte der Bundesrepublik. Über 91 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger gaben damals ihre Stimme ab – bis heute absoluter Rekord.
Denn seitdem ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen konstant gesunken. 2009, nach Angela Merkels erster Amtszeit, befand sie sich mit knappen 70 Prozent auf einem Allzeittief. Als Erklärung für das Phänomen werden oft die rot-grüne Agenda 2010 oder politische Kompromisse wie die große Koalition zitiert.
Auch die etablierten Parteien werden seit den 1990er Jahren mit einem zunehmenden Mitgliederschwund konfrontiert.
Gleichzeitig erleben neue Parteien und digitale Beteiligungsformate wie Online-Petitionen und -Abstimmungen einen enormen Aufwind. Auch von Volksreferenden machen Regierungen in letzter Zeit wieder häufiger Gebrauch. Von Politikverdrossenheit kann also scheinbar keine Rede sein. Oder doch?
Wie ist Ihre Haltung dazu? Wie stark interessieren Sie sich für Politik?
Die Frage nach dem Interesse an Politik ist eine laufende Befragung. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die abstimmen, sehen die aktuellsten Ergebnisse. In regelmäßigen Abständen werten wir diese redaktionell aus. Die Ergebnisse können je nach Zeitdifferenz schwanken.
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