Jürgen Trittin sieht die Machtoption seiner Partei nicht mehr in einer rot-rot-grünen Koalition. Das teilte der Ex-Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion am Sonntag der Rheinischen Post mit. Stattdessen müssten die Grünen künftig in lagerübergreifenden Regierungsverhältnissen denken, an denen sowohl linke als auch konservativ-liberale demokratische Parteien beteiligt sind. „Wenn man verhindern will, dass die rechtspopulistische AfD Einfluss in einer Regierung bekommt, sind aktuell nur lagerübergreifende Koalitionen möglich“, so Trittin wörtlich. Deshalb sei es klüger, wenn die Grünen Bestandteil dieser lagerübergreifenden Koalition wären, als dass es andere wären.
„Wenn man verhindern will, dass die rechtspopulistische AfD Einfluss in einer Regierung bekommt, sind aktuell nur lagerübergreifende Koalitionen möglich“
Trittin, dessen Position in der Partei oft irgendwo zwischen dem fundamentalen linken Flügel und den „Realos“ zu verorten ist, verkennt nicht, dass die Grünen auch weiterhin eine größere programmatische Nähe zur SPD hätten als zur Union; man habe sich nach dem jetzigen Stand allerdings sowohl rechnerisch von rot-rot-grün entfernt als auch inhaltlich, sagt der Politiker mit Blick auf die Linkspartei.
Louis Koch
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