Im Rahmen der Recherchen für wahl.de bin ich auf eine unscheinbare, aber spannende Kontroverse gestoßen: wie platziert man sich als Kandidat / Partei am besten auf Facebook.
Spannend zum einen, weil diese Frage ja schon impliziert, was der place to be in den nächsten Monaten sein kann, sein wird.
Und wo nun der Ort geklärt ist geht es an die Wahl der Waffen:
Die eine Partei erklärte mir, dass sie von der Erstellung von User-Profilen aktiv abrät und z.T. bis hin zu einer Löschung gehen möchte. Im Gegenzug soll das Angebot an Politiker-Seiten auf Facebook aktiv vorangetrieben werden.
Die andere Partei erzählt mit Begeisterung, dass sie in den nächsten Tagen einen kleinen Facebook Scoop vorhat, und ihre Spitzenkandidaten gerade mit einem User-Profil auf Facebook platzieren möchte.
Eine weitere Seite wird heute schon in der ZEIT in einem treffenden Artikel mit ihren Online-Aktivitäten vorgestellt – hier bleibt wenig Neues zu erzählen. Aber das Problem, was Kai Biermann in dem Artikel aufgreift ist auch der Hintergrund der beiden unterschiedlichen Sichtweisen zur Facebook-Selbstdarstellung: Aktualität und Nähe suggerieren – und dann auch einhalten.
Wir dürfen gespannt sein, welche Grundeinstellung erfolgreicher ist – unsere Zahlen sollten darüber in den nächsten Tagen schon Aufschluss geben können. Und an die Strategen da draußen an ihren Terminals die Frage:
Was bringt denn ein User-Profil wirklich?
Auf Facebook genauso wie auf StudiVZ oder WKW. Zumindest Facebook hat mit den Pages eine gute dritte Variante zwischen Gruppen und Individuum geschaffen, die mehr in Richtung Plakat und weniger Richtung Infostand gehen. Aber funktioniert das besser?
Klas Roggenkamp
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