Knappe zwei Monate vor der Bundestagswahl läuft sich der Wahlkampf langsam heiß. Die Parteien sind darauf bedacht, argumentativ hervorzustechen und die ersten großen Pläne für die kommende Legislatur zu schmieden. Da wird rhetorisch natürlich lieber geklotzt, als gekleckert. Deswegen kommt das neueste Tool der Transparenzplattform abgeordnetenwatch.de zeitlich ganz gelegen.
Das #Wahrplakat zeigt nämlich, wie sich die Bundestagsabgeordneten bei den verschiedenen Abstimmungen der letzten vier Jahre verhalten haben. Das ganze funktioniert spielerisch und deshalb natürlich hervorragend:
Zuerst kann der Nutzer einen beliebigen Bundestagsabgeordneten aus einer Liste auswählen oder direkt per Suchfunktion eingeben. Als kleine Zusatzinfo wird einem direkt dessen Wahlkreis angezeigt, bzw. bei Listen-Kandidaten die Info „Landesliste“ und das dazugehörige Bundesland.
Anschließend können bis zu fünf Abstimmungen ausgewählt werden, über die in der laufenden Legislaturperiode im Bundestag abgestimmt wurde. Die Daten speisen sich aus den Abstimmungen, die abgeordnetenwatch namentlich dokumentiert hat. Wer weiß, wonach er oder sie sucht oder wer ein Stichwort parat hat, kann hier schnell fündig werden. Ansonsten macht es die Menüansicht etwas schwer, aus den über 120 Auswahlmöglichkeiten zu selektieren. Aber das ist nur Detailkritik und tut der Sache keinen nennenswerten Abbruch.
Wer alles notwendige ausgewählt hat, kann jetzt das #Wahrplakat seines Abgeordneten erstellen und teilen. Das klappt reibungslos und ist insofern interessant, als dass durch die große Anzahl an Auswahlmöglichkeiten immer neue zusammengewürfelte Wahrplakate in den Newsfeeds von Twitter und Facebook auftauchen werden.
Zum Motivation hinter der Idee sagt abgeordnetenwatch.de-Sprecher Roman Ebener: „„Wir möchten erreichen, dass Bürgerinnen und Bürger sich ein Bild davon machen, wie ihre Wahlkreisabgeordneten im Bundestag gestimmt haben und dies kritisch hinterfragen.“ Wir finden: Smarte Idee!
Louis Koch
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