Wer macht’s mit wem im September? Aus den aktuellen Umfragewerten darauf zu schließen, wie viele Sitze jede Partei im Endeffekt im Bundestag haben würde oder wie knapp sie an der absoluten Mehrheit vorbeigeschrappt wär, ist nicht immer ganz einfach. Allen Denkfaulen und Zeitsparern nimmt diese Arbeit der Mandatsrechner ab. Wer sich durch das antiquierte Interface nicht abschrecken lässt, kann entdecken, wie auskunftsfreudig dieses Tool ist.
Als Datenquelle kann man aus den Umfragen verschiedener Institute wählen, wobei die aktuellste Umfrage automatisch selektiert ist. Die Werte in den Ländern, die über die Direkt- und Listenmandate entscheiden, basieren auf den Ergebnissen der letzten Bundestagswahlen. Lässt man das Tool nun die Mandate berechnen, kann man die aktuelle Lage auf verschiedene Parameter untersuchen.
Zum einen wird das bundesweite Ergebnis in Bundestagssitze umgerechnet. Eine klassische Donut Chart bebildert die Sitzverteilung. Die Gesamtzahl der Sitze und die Schwelle der absoluten Mehrheit lässt sich genauso einsehen wie das Geschlechterverhältnis im Bundestag.
Das wohl nützlichste Feature ist aber die Übersicht über mögliche Koalitionen. Auf einen Blick lässt sich erkennen, mit wie vielen Sitzen welche Koalitionsoptionen realistisch sind und für welche Zusammensetzungen es nicht reicht. Hübsch aufbereitet sind auch die Länderergebnisse. Hier zeigt sich, welche Partei wie viele Sitze in welchem Bundesland holen würde und wer ein Mandat über die Erst- oder Zweitstimme bekäme.
Natürlich beruhen diese Hochrechnungen auf Meinungsumfragen verschiedener Institute mit einer nicht allzu riesigen Stichprobengröße. Deshalb muss klar sein, dass der Mandatsrechner nur in gewissem Maße darüber erahnen geben kann, wie die Besetzung des nächsten Bundestags aussehen könnte. Trotzdem erweist er sich als nützliches Tool für alle, die schnell einen kompakten Überblick haben möchten.
Louis Koch
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