Die SPD startet mit der Wahl von Martin Schulz am Samstag zum Spitzenkandidaten der Europäischen Sozialdemokraten (SPE) ihren Europawahlkampf. Augenscheinlich setzen sie dabei auf den Schulz-Effekt. Konsequente „Personalisierung“ scheint diesmal die Strategie.
Bild: https://www.facebook.com/SPD
Selbst das Profilbild bei Facebook ziert ein Schulz-Konterfei und der Hashtag #jetztistschulz spricht wohl auch für sich. Schulz soll das Zugpferd des Wahlkampfes werden. Er ist einer der wenigen Europapolitiker, der über nationale Grenzen hinweg bekannt ist. Er wurde mit 91% zum Spitzenkandidaten der SPE gewählt. Seine neue Website ist nun auch in sechs Sprachen verfügbar und wird bereits aktiv bei Google beworben.
Die Personalisierung ist für Europawahlen regelrechtes Neuland. Die meisten europäischen Parteifamilien schicken zum ersten Mal europaweite Spitzenkandidaten ins Rennen. Man hofft nun, dass die thematische Auseinandersetzung und der Wettbewerb um die europäischen Ideen auch beginnt.
Die European Greens reagierten nun recht prompt – nicht thematisch sondern personell: Sie werfen dem Präsidenten des Europäischen Parlarments, Martin Schulz, vor, dass er nicht gleichzeitig unabhängiger Kandidat der SPE für das Amt des Kommissionspräsidenten sein kann.
You can't be an independent Pres of 1 EU institution, while campaigning to be Pres of another http://t.co/57HyyyYo7o pic.twitter.com/dsxWKQc63a
— European Greens (@europeangreens) 3. März 2014
Ganz nebenbei hat die SPD zur Europawahl auch mal wieder ihr Design gewechselt: Aus purpur wurde (Europa-)blau.
Sebastian Schmidtsdorf
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