Europa, die EU, ihre Institutionen – nicht unbedingt ein Modell nach dem Motto „one size fits all“.
Aber zur Europawahl sind sich „Bundesregierung, Europäisches Parlament und Europäische Kommission“ nicht zu schade, neue Formate auszuprobieren.

Neu ist dabei (leider) weniger der Weg des Plakatwettbewerbs, hier „an Kunst-, Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland“, sondern die Verbreitung der Ergebnisse, die zum Wählen mobilisieren sollen mittels „Responsive Ads", also Werbebannern, die sich aktiv an die verfügbare Fläche anpassen.

Erwartbarer Streuverlust: 100%

Schade nur, dass der smart gewählte Kanal die kreativen Erzeugnisse nicht ebenso smart darbietet. Die über Doubleclick ausgelieferten Banner erscheinen entweder zu klein (Breite: 1024px), unlesbar (Breite: 1280px) oder schmutzig verpixelt (Breite: ab 1480px). Für den Laien: auf dem Durchschnittsbildschirm ist der Wahlaufruf kaum erkennbar – dafür verliert sich der künstlerische Effekt auf den „Profi-Screens“. Ein erwartbarer Streuverlust von 100%, da hilft auch keine provokant krumme Gurke.

Dass die Anzeige zudem noch technisch eher minderwertig (schlecht aufgelöste Grafik in einem überflüssigen Flash-Container) ist erhöht einzig die Hoffnung, hier eine pro bono geschaltete Kampagne zu sehen.

Für den Durchschnittswähler ist der Wahlaufruf kaum erkennbar

Nichts desto Trotz, in sich ist die Gurken-Kampagne konsistent. Auch die Postkarten versuchen quasi „EU-like“ alles in ein Format zu bringen und dabei modern zu sein. Anders ist der 0,5 cm^2 große QR-Code nicht zu erklären, der leider von keinem technischen Gerät erfasst oder ausgelesen werden kann. Somit ist hier der Claim auch Programm: „Nobody's perfect“

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Klas Roggenkamp

Klas Roggenkamp

… macht wahl.de seit 2005, seit 2016 für appstretto. Verbindet Digital & Politik zu erfahrbaren Angeboten – technisch, inhaltlich, optisch. Wahlkampferprobt und agenturerfahren.
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