Die aktuelle Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Anfang September könnte man durchaus auch „vergessene Landtagswahl“ nennen, denn außerhalb der Landesgrenzen wird nicht viel darüber in den Medien berichtet. wahl.de ändert das und stellt die sechs Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD und Linke vor. Im Fokus steht heute Helmut Holter von den Linken.

Von Kindesbeinen an politikinteressiert

„Politik ist Lebenselixier“ lautet die Maxime von einem, der fast zwei Jahrzehnte im Landtag tätig und zwei Legislaturperioden Minister war. Mittlerweile ist er 63 Jahre alt und tritt nochmal als Spitzenkandidat der Linken an. Er ist gelernter Baustoff-Technologe, entschied sich aber für die Parteikarriere – und die Parteihochschule in Moskau zu Zeiten von Gorbatschow. Die Zeit in Russland hat ihn geprägt – er selbst bezeichnet sich als überzeugten Internationalisten.

Ein Mecklenburger Linker

Aber nicht nur das, er will als linker Lokalpolitiker mit Sozialpolitik punkten. Die Themenschwerpunkte Heimatliebe, kostenfreie Kitas und mehr Pflegekräften könnten sich auch bei den Rechten finden. Doch hier wird Holter deutlich: er setzt sich für eine offene Gesellschaft ein und sieht die Grenzen zwischen Reich und Arm, zwischen Kapital und Arbeit und nicht zwischen Flüchtlingen und Einheimischen. Holter hat mitgeholfen, die damalige PDS im Osten regierungsfähig zu machen. Genau das plant er auch für die Linke – mehr als eine Opposition zu sein. Von der SPD fordert er daher, sich klar für rot-rot-grün zu entscheiden.

Gesund in den harten Wahlkampf

In seinem Schweriner Wahlkreis kauft Holter vor allen Dingen Bio ein – ein Muss für ihn und seine Frau, die beide auf ihre Gesundheit achten. Seine Frau war einst seine Dozentin in Russland und seine Familie sieht er dementsprechend als multikulturell aufgestellt. Im Vorfeld zur Landtagswahl ist der Kampf gegen die AfD besonders herausfordernd. Zumal die Linken in Mecklenburg-Vorpommern vor allem über Fünzigjährige anzusprechen scheinen. In den letzten Umfragen Ende August liegen die Ergebnisse für die Linken etwas niedriger als im Vormonat, dennoch zwischen 13 – 15 Prozent. Damit können sie zwar locker FDP und NPD hinter sich lassen, hinken aber immer noch AfD, SPD und CDU um mindestens 5 Prozent hinterher. ZEIT Online schreibt daher schon von einem Überlebenskampf:


 Zudem gibt es zwischendurch noch Methodenkritik am Wahlkampf wie beispielsweise vom Hamburger Wahlbeobachter:

Bei Facebook hat eine solide Fanbase, die ebenso groß ist wie bei seinen politischen Konkurrenten. Aktuell postet Holter regelmäßig Fotos von den einzelnen Stationen seiner Wahlkampftour. Auf Twitter findet man ihn nicht.

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wahl.de Redaktion

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