Die aktuelle Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Anfang September könnte man durchaus auch „vergessene Landtagswahl“ nennen, denn außerhalb der Landesgrenzen wird nicht viel darüber in den Medien berichtet. wahl.de ändert das und stellt die sechs Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD und Linke vor. Heute portraitieren wir Leif-Erik Holm von der AfD.

Leif ist das Gesicht der AfD Mecklenburg-Vorpommern. Für sie tritt der 46-jährige gebürtige Schweriner am kommenden Sonntag als Spitzenkandidat an. Sein Ziel: Die rechtspopulistische Partei zur stärksten Kraft im Landtag zu machen.

Starke Werte für die AfD

Was im Bund noch unmöglich scheint, ist in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise wahrscheinlich. In den letzten Umfragen stand die AfD zwischen 21% (Forschungsgruppe Wahlen) und 23% (INSA) und damit an zweiter Stelle gleichauf mit der CDU. Gut möglich, dass die AfD noch an der CDU vorbeizieht. Die rechtsextreme NPD hatte zudem angekündigt, keine Direktkandidaten aufzustellen, wodurch die AfD in Sachen Erststimme zusätzlich profitieren müsste. Die SPD wurde in den Umfragen bei 28% gesehen.

Das sind die Themen

Holm ist AfD-Politiker durch und durch. So warnt er zum Beispiel vor der Herrschaft des Islam und macht Einwanderung zum wichtigsten Wahlkampfthema – auch wenn der gesamte Ausländeranteil in Mecklenburg-Vorpommern gerade einmal bei 3,7 Prozent liegt. Deutschland sieht er am Rande einer Diktatur.

„Wir stehen auf gegen die Bevormundung und werden dafür Sorgen, dass in diesem Land endlich wieder jeder frei atmen kann.“

Damit sieht er die AfD als bürgerliche Volkspartei, die viele Strömungen in sich vereint.

Leif ist Leif

Wer ist der Mann, der die AfD zur stärksten Kraft machen will? Seine bei den Wählern gut ankommende Art hat er vielleicht in seinem Job gelernt: Er war lange Zeit Moderator in einem privaten Radiosender. Der Sender kündigte ihm allerdings, als er Sprecher des AfD-Landesverbands wurde und bei der Bundestagswahl antrat. „Dann habe ich mich voll auf die politische Sache gestürzt“, sagt er im Gespräch mit der Huffington Post. Er sattelte um und studierte Wirtschaft. Bis Ende Mai war Holm Mitarbeiter bei der EU-Abgeordneten Beatrix von Storch.

Holm ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Er pendelt aktuell zwischen einem kleinen Dorf nördlich von Schwerin und Berlin, genauer gesagt Prenzlauer Berg. Ob er sich in der bunten Bundeshauptstadt zu Hause fühlt, bleibt fraglich.


Sowohl bei Facebook als auch bei Twitter ist Holm vertreten. Im Gegensatz zu Sellering und Holter sind seine Beiträge aber komplett anderer Natur: sie zeigen ihn nicht beim heimischen Wahlkampf, sondern er postet vor allem Parolen und Kritik an anderen Parteien. Bei Twitter ist es nicht er persönlich, der twittert, sondern „Unterstützung“ und es sind vor allem Retweets Dritter.

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wahl.de Redaktion

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