Die aktuelle Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Anfang September könnte man durchaus auch „vergessene Landtagswahl“ nennen, denn außerhalb der Landesgrenzen wird in den Medien nicht viel darüber berichtet. wahl.de ändert das und stellt die sechs Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD und Linke vor. Heute portraitieren wir Silke Gajek von den Grünen.
Gajek ist eine von zwei Spitzenkandidat_innen der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Doch da ihr Parteikollege Jürgen Suhr aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist, bestritt sie den Wahlkampf weitgehend allein.
Kämpferin gegen rechts
Während Umfragen die AfD in Mecklenburg-Vorpommern konstant bei über 20 Prozent sehen, macht Gajek – die ihre politischen Wurzeln in der Bürgerrechtsbewegung der Wende hat – Wahlkampf gegen rechts. Und so reicht sie am Wahlkampfstand gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden Simone Peter „Grüne Rezepte statt brauner Soße“:
Und auch gegen die AfD positioniert sie sich auf Facebook „entschlossen“, indem sie den viral-Hit „Wählt die AfD“ der Sängerin Jennifer Rostock teilt. Bei Twitter ist sie nicht aktiv.
Die Politik hat geschlafen
Nicht nur rechte Parteien gewinnen an Zustimmung in Mecklenburg Vorpommern. Auch die Anzahl rechtsextremer Straftaten hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht. In einem Interview auf Telepolis gefragt, wo sie dafür die Gründe sieht, antwortet die Sozialpolitikerin:
„Ich gehöre zwar nicht zu denen, die alles auf die Politik schieben, aber bei diesem Thema hat eben jene viel zu lange geschlafen. Jahrelang war sie auf dem rechten Auge blind; Prävention und Bekämpfung von Rassismus spielten hierzulande nur eine untergeordnete Rolle. „
Die Herausfordererin
Ob die engagierte Grüne mit ihrem Wahlkampf Erfolg hat? Die letzten Umfragen sahen die Grünen mit 6 Prozent zwar unter dem letzten Landtagswahl-Ergebnis 2011, aber zumindest im Schweriner Landtag. Und auch die zweite große Herausforderung Gajeks liegt in Schwerin: Dort kandidiert sie als Direktkandidatin und tritt damit gegen den amtierenden Ministerpräsidenten Erwin Sellering an.
wahl.de Redaktion
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