Vor 56 Jahren fand das erste TV-Duell zwichen Nixon und Kennedy statt. Damals unterlag bekanntlicherweise der schwächelnde Nixon dem strahlenden Polit-Shooting-Star Kennedy.
Im aktuellen TV-Duell, dass gestern Nacht (europäische Zeitrechnung) stattfand, traten die Kandidaten Trump und Clinton gegeneinander an. Die Prognosen standen vorab gut für Trump, er hatte aufgeholt.
Die Herausforderung für Trump war in diesem Duell, dass er beweisen mußte, nicht nur polternd, sondern auch präsidial sein zu können. Clinton hingegen musste mehr ihre menschliche Seite zeigen – hier liegt ihr Defizit. Noch zu sehr wirkt sie als die kühle Ex-Senatorin, Ex-Außenministerin und Ex-First Lady. Schon während des Duells schienen sich die deutschen Medien einig zu sein:
Clinton habe das TV-Duell gewonnen.
#TV-Duell in den #USA: @realDonaldTrump hat seine Drohung offenbar wahrgemacht und sich inhaltlich kaum vorbereitet. https://t.co/3bbujYkAvK
— ZEIT ONLINE (@zeitonline) 27. September 2016
Trump sei hingegen die Puste ausgegangen (im wahrsten Sinne des Wortes), er habe nicht kontern können, bzw. nicht mit Inhalten reagiert. Die Süddeutsche Zeitung hat gar mit einem Faktencheck reagiert: Wer wann gelogen hat.
*sniff* pic.twitter.com/KIMsTfbvlz — Deadspin (@Deadspin) 27. September 2016
Trump is the president of not actually answering any of the questions #Debates — elan gale (@theyearofelan) 27. September 2016
Trumps Äußerung, es habe Probleme mit seinem Mikrofon gegeben, wurde als Entschuldigung gewertet:
Logik von Donald Trump: Hillary Clinton war nicht besser. Mein Mikrofon war kaputt. https://t.co/dIx7xvXowg #USPresidentialDebate #debates — ZEIT ONLINE (@zeitonline) 27. September 2016
Die Konrad-Adenauer-Stiftung analysierte die Debatte live bei Facebook.
Jemand, der die Debatte live verfolgte und sich zum Schluss recht neutral äußerte war Tilo Jung.
Fazit: Trump war Trump. Clinton war eine sehr gute Clinton. Es gab keine KO-Momente, keinen Gamechanger.
— Tilo Jung (@TiloJung) 27. September 2016
Bei deutschen Politikern schien auch die Clinton Sympathie vorzuherrschen.
.@HillaryClinton‚ souveräner Auftritt war ein Triumph der Seriosität über #Trump’s gefährliches Halbwissen & Arroganz. #debates — Cem Özdemir (@cem_oezdemir) 27. September 2016
Stimmen aus den USA – Kandidaten und Beobachter
Hillary Clinton hat nicht weniger als 9,1 Millionen Follower auf ihrem Twitteraccount und twittert tatsächlich auch ab und an selbst. Dieser Tweet ist zwar nicht von ihr selbst, aber zeigt schön ihr Temperament auf Trumps Äußerungen:
When Donald Trump says he has a „winning temperament.“ #debatenight pic.twitter.com/ElQ7aG2vxu — Hillary Clinton (@HillaryClinton) 27. September 2016
Mit der Höflichkeit hatte es Trump anscheinend auch nicht:
#Trump claimed that he has better Temprament than #HillaryClinton and he interepted 28 times during #debatenight 😂😂😂pic.twitter.com/x57qjBsFce — بھیجہ فـــــــــرائی (@BhaijaFry) 27. September 2016
Ein amerikanischer Politikprofessor twitterte:
I literally think Trump has never had to listen to a woman for this long in his life. — Paul Musgrave (@profmusgrave) 27. September 2016
Trump twittert derweil unter seinem Account mit 11,8 Millionen Followern von seinem Sieg und vor allem die Umfragen, die ihn als Gewinner zeigen.
TIME #DebateNight poll – over 800,000 votes. Thank you! #AmericaFirst #MAGA pic.twitter.com/bTPX9E0wKu — Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 27. September 2016
Manchmal wurden auch beide Kandidaten zugleich kritisiert:
Ah, fuck. Two 70-year-olds talking about the internet. I’m gonna grab a drink. — Damien Fahey (@DamienFahey) 27. September 2016
Noch mehr zum TV-Duell: #DebateNight
Selfie with Hillary pic.twitter.com/VddzgK54Rv
— Tilo Jung (@TiloJung) 26. September 2016
wahl.de Redaktion
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