„Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt“, sagte der Dichter Jean Paul einst über die Bundeshauptstadt. Und da im September das Abgeordnetenhaus neu gewählt wird, hat die Berliner SPD eine Plakatkampagne zum Wahlkampf gestartet, die allen gerecht werden soll. Dafür erntete die Landespartei nach den ersten Stunden viel Zuspruch, allerdings auch Häme. Worum geht’s? Drei Plakate setzen den amtierenden Bürgermeister Michael Müller mit Hashtag #BerlinBleibtWeltoffen in Szene, darunter im Mittelpunkt ein Plakat, bei dem er auf einer Rolltreppe zu einer Frau mit rosa Kopftuch blickt. Die anderen beiden Plakate zeigen Müller zwischen Familien und in einem Betrieb.
Mit dem Hashtag #berlinbleibtweltoffen will die Kampagne deutlich zeigen: „Berlin steht für die Freiheit“:
Die Reaktionen schwanken: Einerseits Lob von taz oder polinomics.
Damit starten @spdberlin & Michael Müller in den Wahlkampf. Ein unglaublich wichtiges Motiv. #BerlinBleibtWeltoffen pic.twitter.com/LE5hD2QS8H
— Mathias Richel (@mathiasrichel) 29. Juli 2016
Andererseits sorgt der Hashtag nicht nur bei der Opposition wie unter den Piraten für kritische Kommentare:
Berlin ist so „weltoffen“, dass eine halbe Million Menschen zur #agh16 nicht wählen darf. Danke, @spdberlin! #berlinbleibtweltoffen
— Jan Zimmermann (@janmz) 29. Juli 2016
Und das Kopftuch-Motiv zu Nachfragen oder einem einfachen Achselzucken:
Warum die Aufregung? Die einen tragen Kopftuch, die anderen Latex oder Sandalen mit Tennissocken. Ist doch nicht neu. #BerlinBleibtWeltoffen
— yassin musharbash (@abususu) 29. Juli 2016
Interessant ist, dass bei der Müller Kampagne ähnlich wie bei den ersten Plakaten der diesjährigen Kampagne der AfD kein Parteilogo gesetzt ist – wie auch der Berliner Tagesspiegel bemerkte. Stattdessen ist lediglich der Name des Bürgermeisters hervorgehoben: Müller, Berlin.
Hier können die unterschiedlichen Positionen live bei Twitter nachvollzogen werden: #berlinbleibtweltoffen-Tweets
Natalie Meves
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