Die diesjährige Bundestagswahl wird ein Bruch in der deutschen Politiklandschaft. Ein mögliches Ende der Ära Merkel, das Einziehen der AfD, die gesellschaftliche Spaltung zu Migrations- und Europathemen. Das alles macht es wahrscheinlich, dass sich die Wahlbeteiligung im Gegensatz zu den beiden vergangenen Wahlen ein Stück nach oben schrauben wird. Immer mehr Menschen verspüren den Wunsch, politisch Einfluss zu nehmen, sei es aus Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen oder als Antwort auf die Unzufriedenheit anderer.
Nur: Wie kann man sich denn, abseits vom Wählen, engagieren?

Power durch Parteien

Diese Frage hat Redditor Hans_im_Hopfenglueck schon öfter gehört. Im Subreddit /r/de, einem Debattenraum für das kulturelle, aber auch politische Deutschland, bemüht sich der „demokratische Idealist“, der nach eigenen Angaben FDP-Mitglied ist, um eine Beantwortung der Frage.

Politik als Gestaltungsfeld und öffentliche Meinungsbildung finden in Deutschland vorrangig über die Parteien statt.

Er nennt vor allem die parteipolitische Partizipation als wichtige Aufgabe. Da er Parteien als Grundbaustein des demokratischen Systems sieht, ist ihm wichtig, dass diese wieder an Mitgliedern gewinnen. Dazu hat er in einem Post die Grundsatzprogramme der deutschen Parteienlandschaft samt ihrer Nachwuchsorganisationen verlinkt; von Linke bis AfD sind alle relevanten Parteien vertreten.

Tipps für Unentschiedene

Neben konkreten Links gibt Hans_im_Hopfenglueck auch Empfehlungen an die, die mit einem Parteieintritt aus Überzeugungsgründen hadern. So sollte man vor allem mit den Grundsätzen der Partei d’accord gehen und die Sympathie zur Tagespolitik oder den Spitzenfunktionären bei seiner Entscheidung erst einmal hinten anstellen.

Mit einem Ratschlag trifft er sicherlich den Nerv vieler jüngerer politisch Interessierter: Wenn man die Grundsätze einer Partei gut fände, die aktuelle Politik aber nicht gutheißen könne, sollte man einen Eintritt verstärkt in Erwägung ziehen, um die Partei gegebenenfalls mit anderen Gleichgesinnten von innen heraus zu verändern. Dass nicht jeder mit den Parteizielen völlig übereinstimmt, sei normal: „Die Schnittmenge deiner Überzeugungen mit den Zielen der Partei ist Anfangs (sic) bestenfalls 60-70%, das geht leider allen so.“

Es geht auch anders

Natürlich gibt es auch abseits der Parteipolitik Möglichkeiten, sich am politischen Prozess zu beteiligen. Genannt werden hier vor allem NGOs und Interessensvertretungen gesellschaftlicher Gruppen wie der Bund der Steuerzahler oder andere.
Ein User weist außerdem in den Kommentaren auf das Ehrenamt des Wahlhelfers hin. Als Wahlhelfer kann jeder tätig sein, der selbst zum Deutschen Bundestag wahlberechtigt ist. Aufgabe eines solchen Amts ist es, für einen reibungslosen Ablauf im Wahllokal zu sorgen. Auch das anschließende Auszählen der Stimmen zählt dazu.

 

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Louis Koch

Louis Koch

Redakteur bei appstretto
Louis studiert Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. Er hat Spaß am Texten und Konzipieren, vor allem, wenn es um Politik geht. Bei appstretto ist er als Redakteur unter anderem für die Inhalte von wahl.de zuständig.
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