Das Zerwürfnis zwischen Katar und Saudi-Arabien ist einmalig in der Golfregion. Gemeinsam mit den anderen arabischen Nachbarn schneidet man Handels- und Transportwege des winzigen Ölstaates ab; die Grenzen sind dicht, Menschen tätigen Hamsterkäufe. Der Vorwurf der Allianz um Saudi-Arabien: Katar finanziere den Terror. Konkret wirft man Katar Verbindungen zum Islamischen Staat, der Muslimbruderschaft und radikalen schiitischen Milizen vor. Tatsächlich vermuten auch westliche Staaten schon länger, dass Geldströme aus Katar auch radikalislamischen Milizen z.B. in Syrien zugute kommen.

Ein neuer Report der Henry Jackson Society, einem neo-konservativen Think Tank mit Sitz in London, legt allerdings nahe, dass auch Saudi-Arabien einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der Entfaltung des internationalen Terrorismus trägt. So bescheinigt man dem Königreich eine „klare und wachsende Verbindung“ zu islamistischem Organisationen. Der Vorwurf: Seit den 1960er Jahren habe Saudi-Arabien Millionen dafür ausgegeben, den Saudischen Wahabismus in muslimische Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu exportieren. Während auch andere Länder wie z.B. der Iran an der Finanzierung islamistischer Fundamentalisten beteiligt sei, im Hinblick auf Extremismus in Großbritannien sei Saudi-Arabien aber unangefochten an erster Stelle.
Besonders brisant ist das, da die beiden Staaten ein milliardenschweres und vertrautes Verhältnis haben, das insbesondere auf Waffenexporten seitens Großbritanniens fußt, aber auch auf einer gemeinsamen Anti-Terror-Politik. Auf Anfrage der BBC dementierte das Königshaus die Vorwürfe als „kategorisch falsch“.

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wahl.de Redaktion

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