Am 31.März findet in Berlin die Data & Politics-Konferenz zur Bundestagswahl 2017 statt. Dabei dreht sich alles um das Thema Big Data und wie man sich das im Wahlkampf zunutze machen kann. Zur Sprache kommen nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Grenzen des datengetriebenen Wahlkampfs.
Ziel der Konferenz ist es, die demokratischen, weltoffenen und fortschrittlichen Parteien in ihrem Bestreben im Wahljahr 2017 zu unterstützen, die Wähler*innen mit ihren Botschaften zu erreichen und von ihrem politischen Programm für ein offenes, freiheitliches und friedliches Deutschland zu überzeugen.
Die Veranstalter wissen also um die Sensibilität der Thematik und machen damit einiges richtig. Unlängst wurde deutlich, wie notwendig so eine dialektische Näherung ist, als der Artikel „Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“ des Schweizer Portals Das Magazin mit einem lauten Knall in die Echokammern der sozialen Medien krachte.
Der gelungene prosaische Aufbau, verbandelt mit dem diffusen Unbehagen, das viele bei der Materie verspüren, bewegte viele Menschen dazu, den Artikel kurzerhand zu teilen. Auch, wenn danach viele Szenevertreter das reißerische Auftreten des Artikels kritisierten und sich darum bemühten, das ganze Bild zu vermitteln, zeigt der Vorfall, wie viel Feinfühligkeit das Streben nach einem sachlichem Diskurs erfordert.
Kurzum, das Programm verschreibt sich auf jeden Fall der Sensibilisierung und möchte dafür „moralische, ethische und rechtliche notwendige Grenzen“ des Gebrauchs von Big Data erörtern. Neben dem ganzen Achtgeben geht es aber vor allem darum, neue Tools des datengetriebenen Wahlkampfes kennenzulernen, Kenntnisse über die Benutzung zu erlangen und Kollaborationspartner für eigene Projekte zu finden.
Dazu wird es Speaker geben, die über Themen wie Social Media Monitoring und Fake News reden werden und erklären, warum Wahlprognosen manchmal den falschen Kandidaten zum Sieger küren.
Angesprochen werden vor allem „Politiker*innen, Wahlkampfmanager*innen sowie deren Unterstützer*innen (Wahlkampfhelfer*innen, Agenturmitarbeiter*innen etc.)“. Weitere Informationen zu Ort und Uhrzeit sowie den Link zur Anmeldung findet man auf der Website von Data & Politics.

Louis Koch

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