Über den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu meckern gehört in Deutschland ebenso zur Tradition wie der Tatort am Sonntagabend. Früher waren es die GEZ-Leute, die man versuchte, an der Tür abzuwimmeln („Also wir haben ja gar keinen Fernseher“), heute empört man sich auf Twitter über die „staatliche Zwangsfinanzierung“. Denn den Rundfunkbeitrag muss jeder zahlen, ganz gleich, ob man die Medienangebote nutzt oder nicht; und das spaltet die Gemüter. Während die einen die Abgabe als notwendiges Übel für ein unabhängiges Programm sehen, vermuten die anderen dahinter eine illegale Steuer. Nicht zuletzt deswegen beschäftigt das Thema momentan gleich zwei hohe Gerichte, nämlich das Bundesverwaltungsgericht und den Europäischen Gerichtshof.

In letzter Zeit haben die Kritiker immer mehr Zuspruch erhalten. Während die AfD die Abschaffung des Rundfunkbeitrags gleich in ihr Parteiprogramm mit aufnahm, schießen sich auch immer mehr unabhängige Medienhäuser und Verlage auf ARD, ZDF und Co. ein. Letzteren wurde das jetzt anscheinend zu viel. In einem Statement erklärt die ARD, wohin die 17,50 Euro pro Haushalt eigentlich gehen.

(Bild: ARD.de)

Knapp die Hälfte des Beitrags fließt an die Landesrundfunkanstalten, also BR, HR, MDR, NDR, Radio Bremen, RBB, SR, SWR und WDR, wobei von dem Betrag noch einmal ca. 2/5 an die jeweiligen Dritten TV-Programme gehen.
Das Erste selbst bekommt mit 2,72 Euro weniger als ein Siebtel der Gesamtausgaben. Für den Tatort bezahlt jeder Haushalt 14 Cent.
Das ZDF erhält mit 4,32 Euro pro 17,50 Euro ein gutes Viertel. Über die genaue Verwendung zeigt die ARD keine Daten.

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Louis Koch

Louis Koch

Redakteur bei appstretto
Louis studiert Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin. Er hat Spaß am Texten und Konzipieren, vor allem, wenn es um Politik geht. Bei appstretto ist er als Redakteur unter anderem für die Inhalte von wahl.de zuständig.
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