Bereits letzte Woche haben wir die Kandidaten aller bisher im Brandenburger Landtag vertreten Parteien auf Ihre Nutzung der verschiedenden sozialen Netzwerke untersucht: 

Die Brandenburger Social-Media-Schau 

Nun kurz vor der Wahl am Sonntag haben wir alle elf antretenden Parteien unter die Lupe genommen: Wer hat die meisten Fans, Follower und Abonnenten und wer konnte in der letzten Woche noch mal richtig zulegen? 

NPD bei Facebook vorn, Piratenpartei bei Twitter

Wenn wir uns nun alle zur Wahl stehenden Parteien ansehen, dann zeichnet sich ein ganz anderes Bild: Bei Twitter sind nicht mehr die SPD und Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg ganz vorn, sondern die Piratenpartei mit 4.200 Followern (Stichtag: 10.09.2014). Ihr folgt die SPD, Grünen, CDU, Linke, NPD und FDP. Die AfD liegt mit 28 Followern auf dem letzten Platz: Sie konzentriert sich eher auf ihre Facebook-Kommunikation. Republikaner, DKP und Freie Wähler verzichten bisher auf eine Wähleransprache über Twitter. 

 

Bei Facebook wird es dann ganz verrückt: Dort ist eine Partei ganz vorn, die nach aktuellen Umfragen gar nicht in den Brandenburger Landtag einzieht, die NPD mit 7.017 Fans. Die AfD folgt ihr mit 4.049 Fans. CDU, Linke und FDP sind mit um die 3.000 Fans fast gleichauf. Die SPD mit 1.396, Bündnis 90/Die Grünen mit 1.180, die Piraten mit 1.017 und die Republikaner mit 1.106 Fans bilden das Mittelfeld. Die Schlusslichter sind die DKP mit 405 und die Freien Wähler Brandenburg mit 77 geammelten Fans. 

Außer den Republikanern in Brandeburg, der DKP und den Freien Wählern besitzen alle weiteren Parteien einen eigenen YouTube-Kanal. Die Abonnentenzahlen sind ähnlich wie in Thüringen sehr niedrig. Nur die NPD bildet hier wieder einen Ausreißer mit immerhin 305 Abonennten. Bei der FDP Brandenburg wurde die öffentliche Darstellung der Abonnentenzahlen deaktiviert.

CDU, FDP und AfD generieren in der heißen Wahlkampfphase starke Facebook-Zuwächse

Interessant wird es nun, wenn wir vergleichen, wieviele Fans und Follower die Parteien in der letzten Wahlkampfwoche hinzugewonnen haben. Hierfür haben wir die Daten der von uns bereits am 2. September untersuchten Parteien, die bereits im Potsdamer Landtag vertreten sind und die der AfD mit den aktuellen Zahlen vom 10. September verglichen: 

 

Bei der SPD Brandenburg, Linken und Grünen hat sich nicht viel getan. Bei Twitter hat sich gernell wenig bewegt. Aber bei Facebook konnte die CDU Brandenburg und die FDP Brandenburg mehr als 100 Fans sammeln und die AfD über 200 Fans. Hier wurden wohl noch einmal Ressourcen in Form von Werbeanzeigen, die auch bei mir jeden Tag in den letzten Wochen im Facebook-Stream aufblinkten, aufgebracht: Mit Erfolg, wie die Zahlen zeigen. 

Dass Fans, Follower und Abonnenten nicht wahlentscheidend sind und nicht immer etwas über eine nachhaltige und erfolgreiche Kommunikation im Netz aussagen, haben wir schon hinlänglich beschrieben. Aber wir wiederholen es auch wieder: Die Anzahl bildet eine entscheidende Kennzahl für Engagement und den Einsatz von Ressourcen und mit jedem zusatzlichen Fan und Follower erhöhen die Parteien und Kandidaten ihre Chance, dass ihre Botschaften bei Untentschlossenen und Wechselwählern landen und sie mit diesen in Dialog treten können. 

 

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Sebastian Schmidtsdorf

Sebastian Schmidtsdorf

Head of PR bei Civey
Bei wahl.de seit 2013. Mitherausgeber wahl.de-Buch #BTW13 Themen, Tools und Wahlkampf. Leiter Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit bei Civey. Leidenschaftliche "fragerei by dorfgeschrei".
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