SPD und CDU kämpfen nicht erst seit gestern mit einem Mitgliederschwund. Im Moment verzeichnen sie aber historische Tiefstände. 

Die SPD ist mit 467.047 Mitgliedern immer noch mitgliederstärkste Partei, verliert aber seit Jahresanfang über 6.000 Mitglieder, obwohl sie noch aufgrund ihres Votums zur Großen Koaltion von einer großen Eintrittswelle sprach. 

Im Juni hatte die CDU nach Angaben gegenüber dem Handelsblatt 463.520 Mitglieder und liegt damit hinter der SPD, auch wenn sie weniger Mitglieder verloren hat. Zusammen mit den 148.000 Mitgliedern, die die Schwesterpartei CSU nach Angaben gegenüber wahl.de zur Zeit hat, bildet die Union damit faktisch den größten Verband. 

Demgegenüber hat DIE LINKE seit Jahresbeginn (Mitgliederstand: 63.756) sogar ein wenig zugelegt und kommt im Juni 2014 auf 63.884 Mitglieder, wie die Parteizentrale wahl.de mitteilte. Bei Bündnis 90/Die Grünen sieht es nicht ganz so gut aus: Auch sie verlieren Beitragszahler. Im Dezember 2013 kommen sie noch auf 61.359, im Juni 2014 haben sie nur noch 61.170 Mitglieder. Noch deutlichere Verluste verzeichnet die FDP nach den Wahldebakeln zur Bundes- und Europawahl. Sie verlieren gegenüber dem Jahrensende 2013 über 1.200 Mitglieder und sind damit wie die SPD auf einem historischen Tiefstand.  

Nur die AfD zeigt einen gegensätzlichen Trend. Es scheint, als würden die enttäuschten Mitglieder der anderen Parteien direkt zur Alternative für Deutschland überlaufen. Bei der AFD hat sich seit ihrer Gründung die Mitgliederzahl verfünffacht, wie das Handelsblatt berichtet. Aktuell beträgt der Stand 19.885 Mitglieder. Sie konnte damit seit Jahresbeginn über 2.000 neue hinzugewinnen und seit Juni 2014 fast 1.600. Einen großen Schub erhielt die Partei durch die Wahlerfolge in Brandenburg, Sachsen und Thüringen: Mehr als 1.000 Leute traten nach dem 14. September der AfD bei. 

Nun bleibt es abzuwarten, welche Stratgien die Parteien entwickeln, um den Trend umzukehren. Die CDU und ihr Generalsekretär sprechen hier von: 

jünger, weiblicher, bunter

Und die SPD von #digitalleben

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Sebastian Schmidtsdorf

Sebastian Schmidtsdorf

Head of PR bei Civey
Bei wahl.de seit 2013. Mitherausgeber wahl.de-Buch #BTW13 Themen, Tools und Wahlkampf. Leiter Redaktion und Öffentlichkeitsarbeit bei Civey. Leidenschaftliche "fragerei by dorfgeschrei".
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